Underneath the Veil soll -trotz anderweitigen Tendezen in letzter Zeit - kein "Kopftuchblog" sein (und das ist es in der Tat doch auch nicht, oder?), der Titel ist vielschichtiger. Mir ist aufgefallen, dass ich nicht wirklich über die Entstehungsgeschichte dieses Blogs geschreiben habe. Nun soll dies hier nach geholt werden:
1. Das Kopftuch ist das offensichtlichste Zeichen des Islam.
2. Es ist, neben Integration und Terrorismus, das am meisten diskutierte Thema, in Deutschland. Dabei sieht man hier es nicht ständig. In England ist auch der Gesichtsschleier viel stärker vertreten, ebenso die Burqa.
3. Kaum ein anderes Symbol ist so widersprüchlich und folgenschwer mit Bedeutung belastet.
4. Absolut JEDE Muslima ist mit dem Kopftuch konfrontiert. Das ist ein Fakt. Entscheidet sie sich dagegen, muss sie mit gewaltigen Druck ihres Umfelds, Verlust der sozialen identität bis hin zu Verwunderung ihrer deutschen Mitbürger rechnen. In schlimmeren Fällen drohen ihr Repressalien oder der Tod. Entscheidet sie sich dafür, erhält sie Kritik an Naivität, Reaktionärität, mangelnder Solidarität mit den Unterdrückten, Traditionalität, Islamismus, Militanz, man hält sie selbst für unterdrückt;Meidung, Scheitern der Arbeitssuche, Diskreditierung...
5.
Underneath the Veil ist ein Song von Wolfsheim:
"sand to sand... dust to dust...
do I know whom to trust?
do I know what life could be?
I know what I've seen!
promises almost kept...
everything that you once said
seems to be just a lie,
but
might is right!
underneath the veil... I saw a stirring... underneath the veil…
it may come out of the blue
unbelievable but true
all and more than you could fear
has happened here
I'll show you what it's like
standing on the other side
but on the way to the end
I'll hold your hand...
underneath the veil...
I saw a stirring... underneath the veil…
look at yourself and
the comfort you live in
you know what you've got when you know what you've given
to the silence... when there's nowhere else to go but...
underneath the veil... I saw a stirring... underneath the veil…"
6. Laut Koran (ich kann mich einfach nicht für eine Schreibeweise entscheiden) sollen Bitten an Muhammeds Frauen getrennt durch einen "Schleier" (dasselbe Wort im arabischen wie für Kopftuch) erfolgen.
Worte von "
dahinter" kommen aus dem VERBORGENEN.
Im Folgenden einige Fotografien von mir (im doppelten Sinne) und anderen muslimischen Frauen mit Kopftuch.
[1]
"Integration"
[2]
"Touristin"
[3]
"Hope"
[4]
"Diligence"
[5]
"Ascension to Power"
[6]
"Patriotism"
[7]
"Madness"
[8]
"Die kalte Schulter"
[9]
"Family Values"
[10]
"Offering"
[11]
"Approach"
[12]
"Separation"
[13]
"Diversity"
[14]
"Bureaucracy"
[15]
"1001"
[16]
"Isolation"
[17]
"Anpassung"
(Ich möchte anmerken, dass ich normalerweise keinen Hijab trage. Es widerstrebt mir allerdings, mich so öffentlich zu zeigen. Ich ziehe es vor, möglichst nicht für meine Online Äußerungen verantwortlich gemacht zu werden, meiner Familie und beruflichen Zukunft wegen, daher auch das Verdecken des Gesichts. Ich bin sicher, dass ihr der Notwendigkeit zustimmt. Andererseits ist es interessant, sich selbst so verhüllt zu sehen - sehr skurril, geheimnisvoll, deprimierend. Teilweise können Kopftucher sogar sehr ästhetisch wirken.)