Übersättigung
Der Islam ist für den Gläubigen integraler Bestandteil des täglichen Lebens. Die Hingabe - was mir persönlich als Übersetzung für "islam" schöner erscheint als Unterwerfung – an Allah durchdringt jeden Aspekt der menschlichen Existenz. Deshalb ist auch eine Reform des Glaubens so schwer möglich – jede Veränderung bringt angebliche Blasphemie mit sich, jede Ablehnung eines konfliktbeladenen Punktes wird gleichgesetzt mit Leugnung des gesamten Gefüges. Und Abkehr von Glauben bedeutet, nicht das Paradies erreichen zu können. (Demzufolge, da ein solches Verhalten schädlich für die Gemeinschaft ist, rechtfertigt man menschengemachte Justiz.)
Doch mittlerweile fühlt es sich für mich so an, als gäbe es zu viel Religion in meinem Leben. Überzeugte Atheisten sollten ihren momentanen Hoffnungsschimmer ignorieren, denn ich meine es anders, als es zuerst klingt.
Es vergeht naturgemäß kein Tag, an dem ich nicht an Gott denke, den Qur'an lese usw.
Aber zusätzlich beschäftige ich mich ständig mit politischen und sozialen Konflikten.
Jede Explosion auf CNN erinnert mich an die Bomben in meiner Kindheit.
Jede Aufnahme von qur'an- und bannerschwenkenden Demonstranten ruft Assoziationen mit den vielen Dokumentarfilmen über das Dritte Reich hervor.
Jede latent verfassungsfeindliche Schrift, die ich (auszugsweise) lesen kann, lässt mich mehr in Betracht ziehen, eine Psychologin zu besuchen.
Dieses deprimierende Hobby hat meinen Blick vollkommen verändert, wenn auch nicht meine Ideologie, meinen Fokus erweitert. Ich habe vollkommen andere Gedanken, wenn ich heute eine(n) Muslim(a) sehe.
Ich führe umfangreiche Selbstexperimente durch.* (Vielleicht sollte ich Soziologin werden.) Ich trage einige Male eine Burqa in der Innenstadt (ich wurde von mitleidigen Feministinnen angesprochen, und ein alter Mann beschwerte sich lauthals über „diese Türken“), wurde wegen eines Niqabs (Gesichtsschleier) aus einem Restaurant gebeten (Vermummungsverbot?), habe meinerseits Musliminnen angesprochen und sie versucht zu befragen (häufig mangels Türkischkenntnissen zwecklos).
Politisierung ist gefährlich. Sie führt zur Überbewertung bestimmter Situationen.
*Ich bitte euch, mir nicht Sensationsstreben, das halbherzige Nachvollziehen der Leiden der wirklich unterdrückten Frauen (weil ich es mir "leisten kann") oder die falsche Einstellung zu unterstellen.
Doch mittlerweile fühlt es sich für mich so an, als gäbe es zu viel Religion in meinem Leben. Überzeugte Atheisten sollten ihren momentanen Hoffnungsschimmer ignorieren, denn ich meine es anders, als es zuerst klingt.
Es vergeht naturgemäß kein Tag, an dem ich nicht an Gott denke, den Qur'an lese usw.
Aber zusätzlich beschäftige ich mich ständig mit politischen und sozialen Konflikten.
Jede Explosion auf CNN erinnert mich an die Bomben in meiner Kindheit.
Jede Aufnahme von qur'an- und bannerschwenkenden Demonstranten ruft Assoziationen mit den vielen Dokumentarfilmen über das Dritte Reich hervor.
Jede latent verfassungsfeindliche Schrift, die ich (auszugsweise) lesen kann, lässt mich mehr in Betracht ziehen, eine Psychologin zu besuchen.
Dieses deprimierende Hobby hat meinen Blick vollkommen verändert, wenn auch nicht meine Ideologie, meinen Fokus erweitert. Ich habe vollkommen andere Gedanken, wenn ich heute eine(n) Muslim(a) sehe.
Ich führe umfangreiche Selbstexperimente durch.* (Vielleicht sollte ich Soziologin werden.) Ich trage einige Male eine Burqa in der Innenstadt (ich wurde von mitleidigen Feministinnen angesprochen, und ein alter Mann beschwerte sich lauthals über „diese Türken“), wurde wegen eines Niqabs (Gesichtsschleier) aus einem Restaurant gebeten (Vermummungsverbot?), habe meinerseits Musliminnen angesprochen und sie versucht zu befragen (häufig mangels Türkischkenntnissen zwecklos).
Politisierung ist gefährlich. Sie führt zur Überbewertung bestimmter Situationen.
*Ich bitte euch, mir nicht Sensationsstreben, das halbherzige Nachvollziehen der Leiden der wirklich unterdrückten Frauen (weil ich es mir "leisten kann") oder die falsche Einstellung zu unterstellen.
Almujadilah - 3. Dez, 10:04
soweit ich mich erinnere trugen, vor allem ältere frauen, auch ein kopftuch und waren in schwarz gekleidet, an den straßen befanden sich großé holzkreuze mit dem geschundenen körper jesu.
auf meinem schulweg sah ich diese frauen sich vor das kreuz knien und sich bekreuzigen was ich immer sehr gruselig und düster fand, für einen kleinen buben der die welt sieht!
wenn ich nun so zurückschaue sehe ich wie lange ich innerlich kämpfte um diese last von schuld und schlechtem gewissen loszuwerden um ein leben zu führen wo ich meine potenziale die jeder von uns in sich trägt frei ausleben kann, und froh bin ich wirklich alles abgeschüttelt zu haben was da von generation zu generation an falschen glaubenssätzen weitergegeben wurde, ich darf ich sein, die liebe hier zum ausdruck bringen und nicht warten auf ein jenseits von dem nie jemand zurück kam bericht zu erstatten, alles nur vermutungen, und auf vermutungen kann ich nicht bauen, ich sehe das leben als chance für jeden von uns das jetzt zu erfassen und diese freudige aufregung lebendig zu sein und andere lebende um sich zu haben und sich auszutauschen, egal welchen hintergrund einer hat, das zu suchen was verbindet und nicht trennt!