Blessing
Schwesterchen Asma ist ein meist sehr stilles Kind, dass nur bei zu großem Hunger beginnt zu schreien, dann aber ohrenbetäubend. (Wo Kleinkinder das Lungenvolumen zum Brüllen hernehmen ist mir schleierhaft.) Mit großen dunklen Augen blickt sie, mit einem Tuch an Mutters Rücken oder dem eines anderen Familienmitgliedes befestigt, aufmerksam umher und starrt ihre Mitmenschen manchmal so intensiv an, als machte sie ein mentales Foto, auf dem jede Pore in höchster Auflösung dargestellt ist.
Wenn sie auf Mutters Oberkörper direkt ander Haut liegt rollt sie sich wohlig gesättigt zusammen, wie eine Katze im Körbchen oder ein Meerschweinchen beim Streicheln.
Ihr babytypisches Fettgewebe verleiht ihr eine Rundlichkeit, die im krassen Gegensatz zu den dürren Konturen der einige Jahre älteren Leyla steht.
Die Dattelpalme, die wir nach ihrer Geburt pflanzten, stand bis zum Wintereinbruch auf dem Fensterbrett und ist mittlerweile so groß wie ein Finger ihrer Patin.
Vater ist so hingerissen über sein Töchterchen, dass er sie ständig bei sich haben will und seit Neuestem auch kaum Überstunden macht. (Das hat allerdings zur Folge, dass ich öfter Zeitungen austragen und im syrischen Imbiss eines Bekannten aushelfen muss, damit wir die Heiz- und Stromkosten decken können. Trotzdem funktioniert die verdammte Heizung in drei Räumen nur sehr sporadisch.)
Nichts bringt Kinder besser zur Ruhe als eine monotone Qur'anrezitation. Unglücklicherweise zieht das auch nach sich, dass sie beim Gebet regelmäßig einschläft. Naja, vielleicht träumt sie von Allah und den Engeln, das hätte auch viel für sich – sie sieht schlummernd so paradiesisch friedlich aus, dass das tatsächlich der Fall sein könnte.
Wenn sie auf Mutters Oberkörper direkt ander Haut liegt rollt sie sich wohlig gesättigt zusammen, wie eine Katze im Körbchen oder ein Meerschweinchen beim Streicheln.
Ihr babytypisches Fettgewebe verleiht ihr eine Rundlichkeit, die im krassen Gegensatz zu den dürren Konturen der einige Jahre älteren Leyla steht.
Die Dattelpalme, die wir nach ihrer Geburt pflanzten, stand bis zum Wintereinbruch auf dem Fensterbrett und ist mittlerweile so groß wie ein Finger ihrer Patin.
Vater ist so hingerissen über sein Töchterchen, dass er sie ständig bei sich haben will und seit Neuestem auch kaum Überstunden macht. (Das hat allerdings zur Folge, dass ich öfter Zeitungen austragen und im syrischen Imbiss eines Bekannten aushelfen muss, damit wir die Heiz- und Stromkosten decken können. Trotzdem funktioniert die verdammte Heizung in drei Räumen nur sehr sporadisch.)
Nichts bringt Kinder besser zur Ruhe als eine monotone Qur'anrezitation. Unglücklicherweise zieht das auch nach sich, dass sie beim Gebet regelmäßig einschläft. Naja, vielleicht träumt sie von Allah und den Engeln, das hätte auch viel für sich – sie sieht schlummernd so paradiesisch friedlich aus, dass das tatsächlich der Fall sein könnte.
Almujadilah - 30. Dez, 11:23
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