Nur nicht zu männlich
Das Szenario: Eine junge Frau fühlt sich "zu männlich". [Vielleicht hat man es ihr nur tag-ein, tag-aus erzählt, bis sie es selbst glaubte.]
Um dieses Manko zu beheben, hat der Moderator des "lifestyle"-Programms eines öffentlich-rechtlichen Senders ein einfaches Rezept: Die muss nur mal richtigdurchgevö äußerlich erneuert werden. Hüftschwenkschritt ist nur eines der Dinge, die die Adeptin lernen muss, um ihre feminine Seite zur Geltung zu bringen. Sie wird in "weiblichere" Kleidung gesteckt und fesch geschminkt. Nun hat sie - abrakadrabra - Selbstbewusstsein, Ausstrahlung, Fraulichkeit.
Also ich kann diesen effektiven Ansatz nur meinen Geschlechtsgenossinnen wärmstens empfehlen - ich habe es geschafft, alle meinen abweichenden Attribute loszuwerden, bin sozusagen ein geschliffenes Mitglied der Gesellschaft. Keine Außenseiterin mehr, keine Anfeindungen, und besonders wichtig: so etwas Anstrengendes, Zeitraubendes, Unpraktisches wie Denken, muss ich nun auch nicht mehr.
In diesem Sinne revidiere ich die Überschrift: Nur nicht zu ... individualistisch.
Die Gedanken sind frei - aber was ist, wenn man keine eigenen mehr hat?
Um dieses Manko zu beheben, hat der Moderator des "lifestyle"-Programms eines öffentlich-rechtlichen Senders ein einfaches Rezept: Die muss nur mal richtig
Also ich kann diesen effektiven Ansatz nur meinen Geschlechtsgenossinnen wärmstens empfehlen - ich habe es geschafft, alle meinen abweichenden Attribute loszuwerden, bin sozusagen ein geschliffenes Mitglied der Gesellschaft. Keine Außenseiterin mehr, keine Anfeindungen, und besonders wichtig: so etwas Anstrengendes, Zeitraubendes, Unpraktisches wie Denken, muss ich nun auch nicht mehr.
In diesem Sinne revidiere ich die Überschrift: Nur nicht zu ... individualistisch.
Die Gedanken sind frei - aber was ist, wenn man keine eigenen mehr hat?
Almujadilah - 15. Feb, 23:05
Trackback URL:
https://arguing.twoday.net/stories/4709943/modTrackback