Wellentäler
Täglich sitzen Menschen am Fenster, starren durch das trübe Glas nach draußen auf die vorbeiführende Straße, zählen die Autos und fragen sich nach dem Sinn des Lebens.
Diesem Geheimnis ist kein Mensch je auf die Spur gekommen – weder Natur- noch Geisteswissenschaftler, Gläubiger oder Atheist, Mann oder Frau, Kind oder Greis.
Der Zweck der Existenz ist dagegen bekannt – er variiert aber in Abhängigkeit von unserem Weltbild und Prioritäten. So können wir nach Erfolg und Ruhm streben, in Nächstenliebe und Respekt handeln, das Familienleben gestalten, ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit und Zukunft der Anderen Geld anhäufen oder Gott dienen.
Doch während durch das Leben schreiten und eilen, verlieren wir das Ziel aus den Augen. Wir müssen uns, um im Arbeitsleben bestehen zu können, auf kurzfristige Ziele wie der Abgabe eines Entwurfes oder Produkts konzentrieren.
Konträr dazu wird verlangt, jeden noch so kleinen Schritt im Voraus zu planen. Wenn dies jedoch fehlschlägt, verfallen wir in Depressionen.
Wir kümmern uns um private Rentenvorsorge, denken aber nie darüber nach, wer wir in vierzig Jahren sein könnten, wie wir dann unser Leben verbringen wollen.
Werden wir Toiletten putzen müssen, um etwas zum Essen zu haben oder werden wir Zeit auf ehrenamtliche Arbeit verwenden können? Wird mit dem gesparten Geld die Nierenoperation finanziert oder eine Weltreise?
Doch nicht einmal das ist das Problem: Die meisten haben bereits Angst vor der näheren Zukunft. Jugendliche ohne Perspektiven.
Indem wir immer nach neuen, besseren Gütern und Privilegien streben, da jedes erfülltes Bedürfnis ein stärkeres hervorruft, kann sich bei uns keine fundamentale Zufriedenheit und Dankbarkeit für das bereits Erhaltene und Erlebte entwickeln.
Tiefschläge werden kaum mehr ertragen, da sie persönliches Versagen bedeuten. Mit jeder negativen Erfahrung verringert sich unser Selbst- und Gottvertrauen oder wir flüchten uns hinter übersteigerte Selbstgerechtigkeit. Man spielt mit dem Gedanken, aufzugeben. Es wäre so einfach.
Wir gehen sogar so weit, dass wir Familie, Partner und Wissen als unser Eigentum betrachten. Wenn wir auf Letzteres nicht unsere Priorität .
Mit einer solchen Einstellung folgen schnell Verluste.
Dabei vergessen wir aber eins: Materieller Reichtum ist keinesfalls ein erfüllender Lebensplan.
Wenn wir nicht dem Geschehenen hinterher trauern, können
Mit den Worten des verstorbenen Papstes Johannes Paul II.: Die Mitte der Nacht ist bereits der Beginn eines neuen Tages.
Auch in Borcherts Draußen vor der Tür finden wir dieses gedankliche Motiv: Das Leben ist ein unterschiedlich langer verschlungener Pfad, an dem von Zeit zu Zeit Laternen den Weg erhellen. Zu viel Licht würde uns blenden, deshalb sind die Wegweiser rar gesät, doch wenn wir genau hinsehen, erkennen wir auch im Schatten den schwachen Schein der nächsten Straßenlaterne. Wir könnten auch von diesem Weg abweichen, nicht nur einer Biegung folgen oder uns an einer Gabelung entscheiden, sondern wirklich von der Straße abkommen. Doch dort erwartet uns lediglich der dunkle Fluss, der uns nur manchmal wieder ausspuckt.
Insgeheim hofft jeder, auf dem richtigen und sicheren Weg zu wandeln. Dazu erfleht man göttlichen Beistand, rechnet Wahrscheinlichkeiten für ein Ereignis aus, hofft einfach auf das Beste oder konsultiert gar Esoteriker.
Egal wie undurchsichtig unser Pfad manchmal erscheint, wenn wir uns nicht gegen die Ethik wenden (in dem wir einen [geistigen] Mord bzw. Verrat an unseren Werten begehen oder ähnliches), behalten wir immer unsere Würde und Integrität und werden letztendlich an unser Ziel geführt. Wie auch immer dies aussehen mag.
Diesem Geheimnis ist kein Mensch je auf die Spur gekommen – weder Natur- noch Geisteswissenschaftler, Gläubiger oder Atheist, Mann oder Frau, Kind oder Greis.
Der Zweck der Existenz ist dagegen bekannt – er variiert aber in Abhängigkeit von unserem Weltbild und Prioritäten. So können wir nach Erfolg und Ruhm streben, in Nächstenliebe und Respekt handeln, das Familienleben gestalten, ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit und Zukunft der Anderen Geld anhäufen oder Gott dienen.
Doch während durch das Leben schreiten und eilen, verlieren wir das Ziel aus den Augen. Wir müssen uns, um im Arbeitsleben bestehen zu können, auf kurzfristige Ziele wie der Abgabe eines Entwurfes oder Produkts konzentrieren.
Konträr dazu wird verlangt, jeden noch so kleinen Schritt im Voraus zu planen. Wenn dies jedoch fehlschlägt, verfallen wir in Depressionen.
Wir kümmern uns um private Rentenvorsorge, denken aber nie darüber nach, wer wir in vierzig Jahren sein könnten, wie wir dann unser Leben verbringen wollen.
Werden wir Toiletten putzen müssen, um etwas zum Essen zu haben oder werden wir Zeit auf ehrenamtliche Arbeit verwenden können? Wird mit dem gesparten Geld die Nierenoperation finanziert oder eine Weltreise?
Doch nicht einmal das ist das Problem: Die meisten haben bereits Angst vor der näheren Zukunft. Jugendliche ohne Perspektiven.
Indem wir immer nach neuen, besseren Gütern und Privilegien streben, da jedes erfülltes Bedürfnis ein stärkeres hervorruft, kann sich bei uns keine fundamentale Zufriedenheit und Dankbarkeit für das bereits Erhaltene und Erlebte entwickeln.
Tiefschläge werden kaum mehr ertragen, da sie persönliches Versagen bedeuten. Mit jeder negativen Erfahrung verringert sich unser Selbst- und Gottvertrauen oder wir flüchten uns hinter übersteigerte Selbstgerechtigkeit. Man spielt mit dem Gedanken, aufzugeben. Es wäre so einfach.
Wir gehen sogar so weit, dass wir Familie, Partner und Wissen als unser Eigentum betrachten. Wenn wir auf Letzteres nicht unsere Priorität .
Mit einer solchen Einstellung folgen schnell Verluste.
Dabei vergessen wir aber eins: Materieller Reichtum ist keinesfalls ein erfüllender Lebensplan.
Wenn wir nicht dem Geschehenen hinterher trauern, können
Mit den Worten des verstorbenen Papstes Johannes Paul II.: Die Mitte der Nacht ist bereits der Beginn eines neuen Tages.
Auch in Borcherts Draußen vor der Tür finden wir dieses gedankliche Motiv: Das Leben ist ein unterschiedlich langer verschlungener Pfad, an dem von Zeit zu Zeit Laternen den Weg erhellen. Zu viel Licht würde uns blenden, deshalb sind die Wegweiser rar gesät, doch wenn wir genau hinsehen, erkennen wir auch im Schatten den schwachen Schein der nächsten Straßenlaterne. Wir könnten auch von diesem Weg abweichen, nicht nur einer Biegung folgen oder uns an einer Gabelung entscheiden, sondern wirklich von der Straße abkommen. Doch dort erwartet uns lediglich der dunkle Fluss, der uns nur manchmal wieder ausspuckt.
Insgeheim hofft jeder, auf dem richtigen und sicheren Weg zu wandeln. Dazu erfleht man göttlichen Beistand, rechnet Wahrscheinlichkeiten für ein Ereignis aus, hofft einfach auf das Beste oder konsultiert gar Esoteriker.
Egal wie undurchsichtig unser Pfad manchmal erscheint, wenn wir uns nicht gegen die Ethik wenden (in dem wir einen [geistigen] Mord bzw. Verrat an unseren Werten begehen oder ähnliches), behalten wir immer unsere Würde und Integrität und werden letztendlich an unser Ziel geführt. Wie auch immer dies aussehen mag.
Almujadilah - 22. Sep, 00:03