Burn the world
Faysal, mein zwei Jahre jüngerer Bruder, hat sich wieder ein PC-Spiel besorgt, diesmal Call of Duty, Modern Warfare. USK 18, aber wen kümmerts.
Als es bis zu der Stelle gespielt hatte, an dem zwei blutüberströmte tote Soldaten in der Dusche lagen (ziemlich spät im Spiel und nach dem Level, in dem man als A-Bomben-Kurzzeit-Überlebender aus dem Heli kriecht), habe ich ihn gezwungen, den Computer auszuschalten. Normalerweise teile ich seine Eskapaden meinen Eltern nicht mit (Solidarität unter Geschwistern), aber mittlerweile denke ich, dass das nicht der richtige Weg ist. Wenn der eigene Bruder (wir haben ein sehr vertrauenvolles Verhältnis) vor ein paar Wochen mitteilt, er hätte "Gewaltfantasien, nichts ernstes, aber sehr nahegehend", kann es einem schon Angst werden, besonders da besagter Junge Schuleprobleme hat und über Dritte Kontakt zu Ghettoleuten. Ich weiß nicht genau, wie er ausgerechnet mit Egoshootern seine Probleme zu kompensieren versucht, ich bin nur sicher, dass es nicht funktionert. Der Junge ist sehr sensibel, so anfällig für Zweifel und selbstschädigendes Gedankengut. Lebten wir in der entsprechenden Umgebung, bestehte bei ihm größere Gefahr ein jihadi oder shahid zu werden als e.g bei mir. Wenn jemand davon erfährt--- Meine Tante würde einen Exorzisten(!) anheuern, Vater in Tränen ausbrechen, Rasheed irgendetwas intelligentes über Pathophysiologie sagen und Mutter Faysal zum Psychologen schleifen. Ich bin gerade wirklich ratlos.
Bei einem Freund (ja, männlich...ich bin aber brav, zumindest was das sexuelle betrifft, er auch) habe ich heute Morgen Musik gehört (Richtung Industrial, Gothic), darunter auch einige Videos. Suicide Commando, Conspiracy with the devil. Ich hätte es irgendwie wissen müssen, nicht? Das Video bestand aus Clip eines Horrorfilms - herausgerissene Luftröhren, Erstechung von drei Personen gleichzeitig, Ausschlagen der Eingeweide eines Erhängten mit der Axt. Wegsehen wäre keine schlechte Idee gewesen. (Ich hasse mich ehrlich gerade selbst, passend zur folgenden Notiz.)
Danach, heute Abend, da ich gerade etwas masochistische Tendenzen aufweise, einige Tagebucheintragungen von Eric Harris (einer der Columbine shooters, der malignant-narzisstische Typ) gelesen. Ich erspare mir das zitieren von einem so rassistischen, frauenverachtenden, misanthropen kranken Geist. (It's probably not solely puberty that fucks people up like that...)
Die Fragen, die sich nun stellen:
1. Warum kann man so schlecht hinsehen, aber auch nicht weg?
2. Wer sieht sich solche Filme mit Freude, absichtlich, an?*
3. Weshalb, verdammt, wundern wir uns noch über Gewalttaten?
Ich hatte schon seit Monaten keine Albträume mehr, die sich nicht um schulische Angelegenheiten drehten, aber heute abend wird es so weit sein...
*Ich glaube ich sollte meinen Bruder mal fragen.
Als es bis zu der Stelle gespielt hatte, an dem zwei blutüberströmte tote Soldaten in der Dusche lagen (ziemlich spät im Spiel und nach dem Level, in dem man als A-Bomben-Kurzzeit-Überlebender aus dem Heli kriecht), habe ich ihn gezwungen, den Computer auszuschalten. Normalerweise teile ich seine Eskapaden meinen Eltern nicht mit (Solidarität unter Geschwistern), aber mittlerweile denke ich, dass das nicht der richtige Weg ist. Wenn der eigene Bruder (wir haben ein sehr vertrauenvolles Verhältnis) vor ein paar Wochen mitteilt, er hätte "Gewaltfantasien, nichts ernstes, aber sehr nahegehend", kann es einem schon Angst werden, besonders da besagter Junge Schuleprobleme hat und über Dritte Kontakt zu Ghettoleuten. Ich weiß nicht genau, wie er ausgerechnet mit Egoshootern seine Probleme zu kompensieren versucht, ich bin nur sicher, dass es nicht funktionert. Der Junge ist sehr sensibel, so anfällig für Zweifel und selbstschädigendes Gedankengut. Lebten wir in der entsprechenden Umgebung, bestehte bei ihm größere Gefahr ein jihadi oder shahid zu werden als e.g bei mir. Wenn jemand davon erfährt--- Meine Tante würde einen Exorzisten(!) anheuern, Vater in Tränen ausbrechen, Rasheed irgendetwas intelligentes über Pathophysiologie sagen und Mutter Faysal zum Psychologen schleifen. Ich bin gerade wirklich ratlos.
Bei einem Freund (ja, männlich...ich bin aber brav, zumindest was das sexuelle betrifft, er auch) habe ich heute Morgen Musik gehört (Richtung Industrial, Gothic), darunter auch einige Videos. Suicide Commando, Conspiracy with the devil. Ich hätte es irgendwie wissen müssen, nicht? Das Video bestand aus Clip eines Horrorfilms - herausgerissene Luftröhren, Erstechung von drei Personen gleichzeitig, Ausschlagen der Eingeweide eines Erhängten mit der Axt. Wegsehen wäre keine schlechte Idee gewesen. (Ich hasse mich ehrlich gerade selbst, passend zur folgenden Notiz.)
Danach, heute Abend, da ich gerade etwas masochistische Tendenzen aufweise, einige Tagebucheintragungen von Eric Harris (einer der Columbine shooters, der malignant-narzisstische Typ) gelesen. Ich erspare mir das zitieren von einem so rassistischen, frauenverachtenden, misanthropen kranken Geist. (It's probably not solely puberty that fucks people up like that...)
Die Fragen, die sich nun stellen:
1. Warum kann man so schlecht hinsehen, aber auch nicht weg?
2. Wer sieht sich solche Filme mit Freude, absichtlich, an?*
3. Weshalb, verdammt, wundern wir uns noch über Gewalttaten?
Ich hatte schon seit Monaten keine Albträume mehr, die sich nicht um schulische Angelegenheiten drehten, aber heute abend wird es so weit sein...
*Ich glaube ich sollte meinen Bruder mal fragen.
Almujadilah - 14. Feb, 21:54
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