skandalös

Sonntag, 16. September 2007

Jude! - WTF?

YouTube hat ein Marktlücke ausgefüllt. Nicht nur, um verhältnismäßig einfach an die geliebte Musik zu kommen, sondern es ist auch eine willkommene Plattform, um (kurzzeitig) Gewaltvideos zu veröffetnlichen sowie antisemitische/xenophobe/misogyne Aussagen zu publizieren.

Anscheinend gibt es auf YouTube keine Zensur, oder die Prüfer können kein arabisch bzw. türkisch. Einige Kommentare - oft auch auf Englisch! - übertreffen die Definition "fragwürdig".

So zu einem Bauchtanzvideo:
"Das ist verdammter jüdischer Tanz!"
"Bauchtanz wurd enicht von arabischen Fraeun erfunden, die waren anständige Beduininnen!"
"Du Terrorist!"
"Nun, da es einen Krieg gegen Muslime gibt... Wie wärs, die männer umzubringen, damit wir die arabischen Frauen haben können?"
"Wenn ihr jemanden in den A**** F***** wollt, nehmt Bush"
*

Wie KRANK ist das denn?
Ich habe nie, nie verstanden, wie man eine ganze Bevölkerungsgruppe hassen kann. Aber Völkerhass schaltet das Gehirn aus. Oder ist der kausale Zusammenhang umgekehrt?

Keine dieser Aussagen reflektiert meine Einstellung. Ich distanziere mich auf das Schärfste von ihnen, ich dokumentierte sie aus journalistischen Gründen.

Freitag, 14. September 2007

Nieder mit den USA?

SS856184

Doch was ist aus der Sicht der Demonstranten an Amerika so schlimm? Ist es das weit verbreitete (reaktionäre) Christentum? Die verrücktheit der Bewohner, die auch Deutsche/etc. ihnen oft schaherzhaft attestieren? Das Sendungsbewusstsein, der Kulturimperialismus (hier solte man vor der eigenen Tür kehren)? Die Kriegstreiberei?

Ich verwende bewusst ein (rhetorisches) Fragezeichen, um mich eindeutig von dieser Haltung abzugrenzen. Wie CNNinternational, von dessem Programm dieses Still abfotografiert ist, dokumentiere ich nur eine politische Entwicklung.

Samstag, 8. September 2007

Unsichtbare Gefahr

Im Fernsehen lief ein Sonderbericht über den vereitelten Anschlag islamischer Terroristen in Deutschland. Dann brachte der Sprecher ein Argument, dass mich aufhorchen ließ. O-Ton: Die Sicherheitslage werde sich verschlechtern, da man durch die steigende Zahl der Konvertiten die Muslime und somit auch die Terroristen nicht mehr erkennen könnte.
Irgendwie ist solche "Logik" krank und paranoid, oder übertreibe ich?
Vielleicht sollte man doch eine "Kennzeichnungpflicht für Mohammedaner" einführen, einen grünen Halbmond oder eine Arabeske. Oder noch besser: Turban und Kopftuchpflicht für alle Muslime. Das wird ein Spaß. (Das klingt, als würde ich unter Verfolgungswahn leiden. Ignoriert es einfach.)

Vor einem Konflikt stehen alle sogenannten Moderaten: Verteidigen sie westliche Ideale, sind sie vor ihren Glaubensbrüdern nicht sicher, im entgegengesetzten Fall bekommen sie ein Problem mit dem Staat.

Ich bekomme bald eine Krise: Es gibt genügend Menschen, die sich moderate Muslime nennen, aber wo sind die moderaten Deutsche (in diesem Fall)? Ich unterstelle niemandem Rechtsextremismus oder ähnliches, solche Schwarzmalerei ist mir fremd. Wer lässt sich auf eine differenzierte Diskussion ein? Entweder darf ich mir von Nichtmuslimen anhören, was für ein toller Heilsweg der Islam doch ist, oder man belagert die Kanäle mit islamophober Polemik. Ich weiß, man soll nicht alles dualistisch sehen.

Auf Grund der Tatsache, dass man mich mit gutem Willen (zu Recht) für eine Muslima halten könnte, frage ich mich ernsthaft, ob ich mir Sorgen machen sollte.

Heißt das, dass ich weniger über Extremismus ironisch schreiben sollte? Irgendeiner versteht es ja immer falsch. Ich bin einmal gespannt, wer vor meiner Tür stehen wird: Kommissar Hintz mit Durchsuchungsbeschluss und SEK oder Bruder Mustafa mit Stirnband und Kalashnikov.

Freitag, 31. August 2007

Sharia Backfired

Ein etwas ältere* Meldung, aber sie ist so skurril, dass ich sie euch nicht vorenthalten möchte.
Am iranischen "Tag der Lehrer"** wollte der Staatspräsident Ahmadinedjad seiner ehemaligen Lehrerin (die mittlerweile auch schon ziemlich alt sein dürfte, denn er ist 50) eine Ehre erweisen und - in einem Land, in dem sich unterschiedlicher Geschlechter nicht die Hand geben dürfen - umarmte sie und küsste sie auf die Hand.

Oh Gott, was für ein Affront***. Die klapprigen Mullahs sind bestimmt von ihren Gebetsteppichen gekippt.

Ein Aufschrei ging durch das "Land" (zumindest in Hardlinerkreisen), nicht zu vergleichen mit der deutschen Belustigung nach Bush's Massege-Avancen an Kanzlerin Merkel.

Wobei mir Ahmadinedjad immer als jemand vorkam, der seine Lehrerinnen (besonders wenn sie unverschleiert wären) eher erschießen (lassen) würde als sie umarmen.

* Spiegel 14.05.07
** Nicht zu verwechseln mit deutschen Lehrertagen, an denen Seminare zu Motopädie und ADHS abgehalten werden.
***Nun entzieht sich mir aber vollkommen der Grund für dieses Gesetz, denn glaubt irgend jemand ernsthaft, man könnte in so einer Situation sexuelle Gefühle bekommen?

Freitag, 6. Juli 2007

Training Day

Ein Mann kehrt aus dem Urlaub zurück und wird verhaftet. Nichts außergewöhnliches, vielleicht handelt es sich ja um Schmuggel von Drogen oder Kulturgut. Wirklich problematisch wird es, wenn man ihm den Import von Ideologien vorwirft, extremistischem Gedankengut. Das gibt es nämlich, vor allem wenn der Zielort Afghanistan hieß und man kaum einen Grund hatte (außer Suizidalität) sich dort aufzuhalten, wie in P.'s Fall.
Bildung ist ja ein Grundrecht und P., ein deutscher nicht-muslimischer Bekannter von uns, hat es angeblich in einem Ausbildungslager genutzt. Das wird natürlich nicht so ausgesprochen, an die Öfentlichkeit dringt es auch nicht, aber P. wird erst einmal festgehalten.

Sayyed, mein Bruder, lachte zuerst aus vollem Halse, als er es erfuhr - P. ein Terrorist?! Bis er den Ernst der Lage erkannte. Dann lachte keiner mehr.

Nach einigen Stunden hat P. es geschafft, überzeugend darzulegen, dass er kein Fundamentalist ist (er ist ja noch nicht mal Muslim!), keine Ausbildung in einem Terroristencamp genossen hat und al-Qaeda nur von Hörensagen kennt.

Schon Scheiße, wenn man als Ingenieur im falschen Land arbeiten muss.

Dienstag, 19. Juni 2007

Ausschlafen

Und wieder wurde ein Antrag auf den Bau einer Moschee abgelehnt, unter anderem mit der Begründung der Gebetsruf des Muezzin sei den Anwohnern nicht zumutbar.

Moscheen sind zwar praktisch als Gebetsort und Identitätsstifter, aber nur fakultative Einrichtungen.

Beten ist an sich eine simple Sache: Man reinigt sich mit Staub ober Wasser, man bereitet sich eine entsprechenden Untergrund (Teppich), man hat die richtige Intention.

Dazu braucht es keine Moschee.

Allerdings: Die Angst um die eigene Kultur hinter Ausreden zu verstecken (was trennt uns...) ist erbärmlich.

Wenn ich nicht sowieso um fünf Uhr aufstände, würde ich jeden morgen durch den Glockenschlag* einer nahegelegen Kirche aus dem Schlaf geholt werden.

*Der (halb)stündlich ist, im Gegensatz zu den fünf Gebetsrufen.

Dienstag, 5. Juni 2007

Empörungswarnstufe Drei

Und wieder einmal ist die muslimische Gemeinschaft (und damit meine ich nicht die umma)in Aufruhr. Angeblich wurde uns das Religionsausübungsrecht öffentlich abgesprochen.
Jeden Morgen lese ich Zeitung und frage mich, was diesmal das Problem ist.

Meine Güte, habt ihr denn nichts in der Schule gelernt?
Die, die still erdulden, aber auch die, die sich immer aufregen, werden geärgert, da sie einen willkommenen Anlass bieten. Intelligente, nicht missionarische Argumentation kann wohl kaum angegriffen werden. Ständige Rechtfertigung jedoch umso besser.

Samstag, 5. Mai 2007

Päpstlicher

Sehr lustig(auf eine zynische Weise), aber auch empörend und unverschämt ist es wenn sich nicht Muslime (die weder den Koran kennen, noch Muslime im Bekanntenkreis haben noch tiefergehende Kenntnisse) anmaßen, zu wissen, was der Islam (nicht) ist. Dann wird uns erzählt, woran wir glauben - und für den Rest der Bevölkerung Vorrteile geschürt und bestätigt. Man könnte meinen, sie nehmen den Koran wörtlicher (mit negativer Absicht) als die meisten intelligenten Muslime. Um dann ihn dann zu denunzieren, werden einige Textstellen aus dem Kontext gezogen, mit Vorliebe fragwürdige Hadithe verwendet. Das Argument, dass das Alte Testament genau so hohes "Gewaltpotenzial" enthält, lässt man natürlich nicht gelten. Die Realität sehe anders aus. Aha, welche Realität?

Muslimbashing auf die pseudo-intellektuelle Art.

Ein perfektes Beipiel dafür ist der folgende Link, der zu einer Debatte zwischen Friedmann, Hübsch(Islam-Konvertit) und Ulfkotte (äußerst anti-islamisch) führt. Sehenswert, wenn auch ärgerlich.

http://www.youtube.com/watch?v=iB2IVMKgSaw

Sicher hat auch der eine Beitragsschreiber Recht der meint, dass für positive Argument eine Stelle zu reichen scheint. Aber wer kann schon den gesamten Qur'an zitieren? ich würde nie sagen Sure XX ist der gesamte Islam (was die Gegner fast immer tun), sondern verwende sie nur als eines meier Argumente. Ich sehe außerdem nicht ein, warum ich mich immer rechtfertigen sollte!
Sicher es gibt viele schlechte Dinge im Islam, aber zum Beispiel ist Gewalt kein muslimisches "Phänomen".

Doppelmoral ist einfach Irrsinn.

[So, ich habe mich wieder beruhigt ;-)]

Dienstag, 1. Mai 2007

Eile mit Weile

Komisch. Die aktuellsten Eilaktionen auf www.terre-des-femmes.de sind von August 2006.
Sollte man beunruhigt sein?

Samstag, 24. März 2007

(ver)fassungslos

Eine Richterin verwehrt einer Frau die Scheidung, da im Qur'an eheliche Züchtigung ermöglicht wird. Aber ist das eine Unterwanderung durch Islamisten? Eines steht fest: diese Richtrin kann sich nicht auf Qur'an oder Sharia berufen. Denn: Demokratie anstatt opressiver "Gottes"staat.

Überlegen wir mal: Was könnte so noch gerechtfertigt werden? Steinigung nach Ehebruch, Halbscheidungen (in Israel möglich), dass ein Vergewaltigungsopfer seinen Peiniger heiraten muss, dass Frauen nicht in der Öffentlichkeit sprechen dürfen - alles auf der Bibel (und nicht dem Islam!) basierend. Das will natürlich keiner, obwohl in Deutschland immer mal Rufe nach "christlichen Werten" laut werden. Da muss man spezifischer sein, sonst ist es wieder Fundamentalismus!

Ich möchte häusliche Gewalt weder gutheißen noch verharmlosen. Dennoch, was steht denn im Qur'an dazu, die Richtschnur für gläubige Muslime?
Eine Übersetzung (von mir, aus dem Arabischen):
"Und bezüglich der Frauen, von denen ihr Disloyalität und schlimmes Verhalten fürchtet - ermahnt sie erst, dann verweigert ihre Betten zu teilen, [dann erst] schlagt sie; doch [wenn sie zu Gehorsam zurückkehren], schlagt sie nicht aus Ärger."(4:34).
Hier fällt einiges auf: Es werden drei nacheinander auszuführende Strategien gennant. Schlagen ist wirklich die letzte Möglichkeit.
Leider unterscheidet sich die gelebte Praxis davon, viele schlagen sofort zu ohne zu denken - aber man(n) muss nicht Muslim sein um (grundlos)auszurasten. Weiterhin heißt es nicht "wenn ihr Gesicht euch nicht passt, oder sie das Essen anbrennen lassen hat" sondern "schlimmes Verhalten". Und dass ist schon ein Unterschied, der -wiedereinmal- nicht beachtet wird. Der Mann darf nicht seinen Ärger an seiner Frau auslassen, Allah duldet (eigentlich...) keine Gewalt.
Doch was ist mit dem Gehorsam? Die Unterordnung der Frau ist nicht im Sinne der Humanität und Gleichberechtigung. Dazu habe ich zwei Thesen: 1. Die meisten Religionen entstanden unter dem Patriarchat, der Väterherrschaft. Daraus ergibt sich die Vorrangstellung des Mannes. Es liegt also auch an Geschichte und Tradition. 2. Andererseits: Islam heißt "Unterwerfung". Was, wenn man gehorsam in diesem Sinne werten kann?

Muslimas - lasst euch nicht schlagen! Denn es heißt:
"Lebt mit ihnen auf einer Basis von Freundlichkeit und Gleichheit. (...) Wenn du eine Eigenschaft an ihr nicht magt, wirst du eine andere an ihr lieben. (...)Ob Mann oder Frau, ihr seid Teil von einander."

Underneath the Veil

Denken und Glauben

Wo Verstand ist, da braucht es nicht viele Worte

Nicht jeder, der einen Bart trägt, ist schon ein Weiser. (arab. Sprichwort)

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